Müller-Armack sah freilich eine Vereinbarkeit beider Freiheitsdimensionen, da sie beide nicht in Reinform, sondern nur in gestaltbarer Form in einer „gesteuerten“ Marktwirtschaft umgesetzt werden können. Nur wenn er daran keine Schuld trägt (durch eine chronische Erkrankung oder dergleichen), greift ein soziales Netz. Das »Mischmodell« Soziale Marktwirtschaft versucht, einem viel höheren Anspruch gerecht zu werden, da es ein moralisch-ethisches Ziel wirtschaftlich-finanziell tragfähig machen will. Ziele der Sozialen Marktwirtschaft Allgemeines Gliederung Der Staat und der Markt 1. In Grundsätze der Wirtschaftspolitik betont Walter Eucken nicht umsonst: „Die soziale Frage ist heute in ihrem Kern die Frage nach der Freiheit des Menschen“. Begriff und Elemente der Sozialen Marktwirtschaft Freiheitsprinzip --> Soziale Marktwirtschaft + sozialer Ausgleich Merkmale der sozialen Marktwirtschaft: Privateigentum an Produktionsmitteln wird im Grundgesetz garantiert. Und die Politik beschädigt diese Zielsetzung nachhaltig in zweierlei Form: Durch die Ausweitung des Sozialstaates ohne eine solide Finanzierung (Verschuldung bzw. {{language_data.label_navi_more}} {{language_data.label_navi_less}} Als Gegenkonzept zur Wirtschaftslenkung des Dritten Reiches und der unmittelbaren Nachkriegsjahre konzipiert, hat die Soziale Marktwirtschaft anfangs vor allem die »Freiheit von« Fremdbestimmung im Blick (Soziale Marktwirtschaft: Einführung). Lbnjhr ndn llt. Leichter gesagt, steht bei der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand aller im Vordergrund. Bitte aktivieren Sie Javascript, um diese Seite zu benutzen! Der Grund für die unplanmäßige Ausweitung des Sozialstaats liegt nicht nur in der demokratischen Dynamik (Umverteilung ist politisch seit jeher besser durchsetzbar als ihr Gegenteil), sondern auch in einem von Harbrecht (1997) empirisch nachgewiesenen Phänomen: Mit steigendem Einkommen steigen das Bedürfnis nach sozialer Absicherung und die Nachfrage nach Sozialleistungen überproportional. ), bedürfe die Gestaltung des Sozialen einer Balance gegenüber der Marktfreiheit. wird in seinen Auswirkungen gezähmt. Dabei handelt es sich zu einen um die Idee der »Freiheit vom Staat«, die, kurz gesagt, der Schaffung eines Marktes dient. Zum anderen handelt es sich um die Idee einer »Freiheit mithilfe des Staates«, die, wiederum verkürzt, auf die soziale Abfederung von Marktergebnissen zielt. Die soziale Marktwirtschaft wurde als Weiterentwicklung der freien Marktwirtschaft von Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack eingeführt. Auflage); Harbrecht, Wolfgang (1997), Die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung, in: Berthold, Norbert / Speyer, Bernhard (Hrsg. Sonst kann die Freiheit ihre ökonomische Funktion nicht mehr erfüllen, und der Staat verliert die Einnahmequelle, die überhaupt erst das Vorhandensein des Sozialstaats ermöglicht. Aus diesem geschichtlichen Hintergrund ragt der Ordoliberalismus heraus, insbesondere Walter Eucken,[3] Franz Böhm, Alexander R… Das zweite Konzept der »Freiheit mithilfe des Staates« erachtet Armut dagegen – ohne die Frage nach der Verantwortung zu stellen – als Freiheitsbeschneidung und damit als nicht duldbaren Zustand. Ausgangspunkt der Überlegung ist, dass niemals alle Bürger oder Marktteilnehmer den Nutzen der oben beschriebenen »Freiheit von« gleichermaßen wahrnehmen können: Wer in Armut aufwächst, kann von seiner »Freiheit im Markt« nur wenig Gebrauch machen, solange ihm dazu die bildungsimmanenten oder finanziellen Voraussetzungen fehlen. Der Beantwortung dieser Frage widmet sich der Abschnitt (3). 3 NFRD LÖH D Frht d rbtnhr n dr zln rtrthft. Wie soll vom Wachstum profitieren, wer keinen Arbeitsplatz hat? Die zwei Pole »Markt« versus »Soziales« kann man dabei auch als Gegensatz zweier verschiedener Freiheitsbegriffe auffassen. Harbrecht spricht vom „Luxusgutcharakter“ der Sicherungssysteme. Das kann nur gelingen, solange die Mehrheit der Bevölkerung diese beiden Zielsetzungen teilt und deshalb ihre Mechanismen nicht übermäßig missbraucht. So soll Marktversagen vorgebeugt werden, ohne die Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs einzuschränken. Die »Freiheit mithilfe des Staates« sollte zur Überbrückung dienen, bis sich jeder Bürger nach Erreichen des »Wohlstands für alle« selbst helfen konnte. Gegen Ende des 20. Er formulierte dies wie folgt: „Die Entscheidung für eine Marktwirtschaft ist in erster Linie eine gesellschaftspolitische Entscheidung“. Stand dieser Freiheitsbegriff bei den Vätern der Sozialen Marktwirtschaft noch deutlich hinter dem ersten zurück – bei Eucken oder Müller-Armack finden sich Grundzüge dieses Begriffs –, so hat er in der Politik über die Jahrzehnte gelebter Sozialer Marktwirtschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen. Doch er ist überzeugt: Das von wenigen Zugpferden bewirkte Wachstum kommt letztlich allen Gesellschaftsmitgliedern zugute. Diese ökonomische Funktion der Freiheit wird im Abschnitt (2) anhand des Werks von Friedrich August von Hayek nachvollzogen. »Gar nicht«, wäre vermutlich Hayeks Antwort: Wachstum ist genauso wenig planbar wie die Zukunft. Anders ausgedrückt: Im ersten Konzept ist die Gefahr des persönliches Scheitern als Korrektiv notwendig, im zweiten dagegen ist das aus ethischen Gründen nicht erlaubt bzw. Wer wirtschaftliche Sicherheit will, darf daher um keinen Preis die Marktfreiheit beschneiden. Dabei werden die Freiheiten auf den wirtschaftlichen Märkten zur Erhaltung der sozialen Gerechtigkeit eingeschränkt. Müller-Armack bearbeitete diese Aspekte, nachdem die drängendsten Probleme der Not und Knappheiten der Nachkriegszeit überwunden waren. Daher ist Bildung der Schlüssel zur Funktionsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft; das reine Setzen ordnungspolitischer Impulse reicht bei einem derart anspruchsvollen Konzept nicht aus.